Die positive und heilsame Wirkung sportlicher Aktivität auf den Körper ist nicht zu unterschätzen. Das gilt auch für die Behandlung neuroendokriner Tumoren. Sport und Bewegung können die Nebenwirkungen von Therapien lindern und beispielsweise dafür sorgen, dass Sie sich nach einer Operation schneller erholen. In Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt können Sport und bewegung zusammen mit einer Ernährungsanpassung daher ideale Mittel sein, um die Behandlung Ihrer NET-Erkrankung wirkungsvoll zu unterstützen.1

Die Ziele eines Bewegungsprogramms
Bewegung und körperliche Aktivität wirken sich auf vielen Ebenen positiv auf den Körper und die Gesundheit aus. Bei Sportprogrammen für NET-Erkrankte werden vor allem folgende Ziele angestrebt:
- Appetit anregen, um einem starken Gewichtsverlust (Kachexie) vorzubeugen.
- Lungen kräftigen, um Lungenentzündungen vorzubeugen.
- einem Erschöpfungssyndrom, der sogenannten Fatigue, entgegenwirken.
- die Schlafqualität erhöhen.
- die Symptome von Nervenschäden verringern, die durch Chemotherapien hervorgerufen werden.
- den Stoffwechsel unterstützen, um das Risiko für Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes Typ-2 zu verringern.1,2
Welchen Sport sollte ich machen?
Wählen Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht und den Sie gut in Ihren Alltag integrieren können. Wenn Sie sich zu jeder Trainingseinheit überwinden müssen, werden Sie Ihr Training früher oder später nicht mehr weiterführen. Auf Leistungssport sollten Sie verzichten, denn er stellt neben der Krebserkrankung eine zusätzliche Belastung für Ihren Körper dar. Falls Sie noch nicht wissen, wie Sie aktiv werden wollen, liefert vielleicht folgende Liste die nötige Inspiration, um fündig zu werden:
- Fahrradfahren
- Schwimmen
- Walken, Joggen, Wandern
- Tanzen
- Rollschuhlaufen
- Bouldern und Klettern
- Frisbee, Slackline
- Yoga, Pilates
- Tischtennis, Federball
- gesundheitsorientiertes Krafttraining im Fitnessstudio
Was muss ich beachten, bevor ich loslege?
In welchem Ausmaß Sie körperlich aktiv werden können, ist abhängig von Ihrer persönlichen Situation: Hatten Sie gerade erst eine Operation? Müssen Sie Medikamente nehmen? Oder leiden Sie unter tumorbedingten Begleiterscheinungen? Ihr Arzt wird diese Aspekte berücksichtigen und abklären, in welchem Maß Sie sich sportlich betätigen dürfen. Wenn nötig, wird er Ihnen eine sportmedizinische Untersuchung empfehlen, um Ihre aktuelle Leistungsfähigkeit zu bestimmen.3

Wann Sie sportliche Aktivitäten vermeiden sollten
Ihr Arzt wird Sie beraten, ob Ihre sportlichen Vorhaben zu Ihrer Situation passen. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen Sie auf die Signale Ihres Körpers hören und keinen Sport machen sollten. Allgemein ist von starken Anstrengungen abzuraten, wenn folgende Symptome oder Krankheitsbilder vorliegen:
- akuter Infekt wie beispielsweise einer Erkältung
- Fieber
- starke Übelkeit
- Schwindel
- Kreislaufbeschwerden
- starke Schmerzen
- Bewusstseinseinschränkungen
- akute Blutungsneigung oder Blutgerinnungsstörung
- ein Hämoglobinwert unter 8 Gramm pro Deziliter Blut4
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Quellen:
1https://www.krebsinformationsdienst.de/alltag-mit-krebs/sport-und-bewegung, letzter Aufruf am 27.01.2025
2https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/gesuender-leben-mit-bewegung/warum-ist-bewegung-wichtig, letzter Aufruf am 27.01.2025
3https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-bewegung-bei-nach-krebs.pdf, letzter Aufruf am 27.01.2025
4https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/mit-krebs-leben/bewegung-und-sport-bei-krebs/, letzter Aufruf am 27.01.2025