Mit einer vollwertigen und ausgewogenen Ernährung unterstützen Sie Ihren Körper bestmöglich im Kampf gegen den neuroendokrinen Tumor und das von ihm verursachte Krankheitsbild. Falls Ihre Ernährung bislang nicht ideal war, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, einiges zu verändern. Klären Sie eine Ernährungsumstellung unbedingt vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Eine gute Grundlage für die Gesundheit
Grundsätzlich kann eine gesunde Ernährung Ihren Allgemeinzustand verbessern. Sie spendet die nötige Kraft, um Nebenwirkungen durch Medikamente zu lindern oder sich von operativen Eingriffen zu erholen. Worauf bei Ernährung und Lebensweise geachtet werden sollte, darüber informieren die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):1
- Die Lebensmittelvielfalt genießen
- Bei Getreideprodukten zur Vollkornvariante greifen
- Fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag verzehren
- Milch und Milchprodukte täglich zu sich nehmen, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch; Wurstwaren sowie Eier in Maßen
- Pflanzliche Öle bevorzugen (zum Beispiel Rapsöl); versteckte Fette in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertigprodukten meiden
- Zucker und Salz einsparen
- Reichlich Flüssigkeit aufnehmen, am besten Wasser
- Lebensmittel schonend zubereiten
- Sich beim Essen Zeit nehmen und es genießen
- Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben2
Eine zielgerichtete Ernährung sichert den bestmöglichen Behandlungsverlauf
Ernährung kann nicht nur ein Kraftspender sein, sondern auch zielgerichtet eingesetzt und an Ihre NET-Erkrankung angepasst werden. Dabei ist die Unterstützung durch eine geschulte Ernährungsfachkraft unerlässlich. Erste Hinweise, wie Sie Ihre Ernährung auf spezielle Erfordernisse anpassen, finden Sie hier:

- Ernährung bei einem Insulinom, Gastrinom oder dem Karzinoid-Syndrom
- Ernährung bei unerwünschter Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme
- Ernährung nach einer Bauchspeicheldrüsen-OP
- Ernährung nach einer Darm-OP
- Ernährung nach einer Magen-OP
- Ernährung bei Nebenwirkungen wie Durchfall, Blähungen und Verstopfung
Eine Ernährungsanpassung hat keinen Einfluss auf das Tumorwachstum
Eine „Krebsdiät“, die sich direkt auf den neuroendokrinen Tumor auswirkt, existiert nicht. Wunderdiäten, die beispielsweise versprechen, den Krebs auszuhungern, stehen nicht im Einklang mit dem derzeitigen Stand der Krebsforschung. Experten weisen zudem darauf hin, dass einseitige Diätkonzepte wie beispielsweise Fastenkuren einem von Krebs geschwächten Körper mehr schaden als nutzen. Es ist mit Ernährungsanpassungen nicht möglich, die NET-Erkrankung zu heilen oder eine schulmedizinische Behandlung zu ersetzen.3
Weitere Informationen zum kritischen Umgang mit „Krebsdiäten“ finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes.
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Quellen:
1 Broschüre „Ernährung bei neuroendokrinen Tumoren – Ihr Wegweiser bei NET-Erkrankungen“, aktualisierte Auflage 2024. Herausgeber: Novartis Pharma GmbH
2 https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/, letzter Aufruf am 27.01.2025
3 www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/ernaehrung-therapie-diaeten.php#inhalt7, letzter Aufruf am 27.01.2025