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Neuroendokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse
Neuroendokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse (pNET) sind sehr selten. Neben Standardtherapien stehen vor allem für fortgeschrittene Krankheitsstadien zielgerichtete Therapien (targeted therapies) zur Verfügung.Abb. 1: Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Als Bauchspeicheldrüsenkörper wird der Bereich zwischen -kopf und -schwanz bezeichnet.Neuroendokrine Zellen verdanken ihren Namen der Ähnlichkeit zu Nervenzellen (neuro-) und ihrer Fähigkeit, Hormone zu produzieren und ins Blut abzugeben (-endokrin). Man findet diese Zellen vor allem in Magen und Darm, aber auch in der Bauchspeicheldrüse
(Pankreas). Im Laufe des Lebens erneuern sich die neuroendokrinen Zellen stetig, d. h. alte Zellen teilen sich und bilden neue Zellen, die ihren Platz einnehmen. Kommt es bei der Zellteilung zu Fehlern, können aus den Zellen neuroendokrine Tumoren (NET) entstehen. In der Bauchspeicheldrüse werden diese Tumoren auch als pNET (pankreatische NET) bezeichnet.Die Bauchspeicheldrüse bildet Verdauungsenzyme und Hormone
Die Bauchspeicheldrüse liegt im mittleren Oberbauch zwischen Magen und Wirbelsäule. Anatomisch unterscheidet man Kopf, Körper und Schwanz der Bauchspeicheldrüse (siehe Abb. 1) [1]. Eine wichtige Aufgabe der Bauchspeicheldrüse besteht in der Bildung von Verdauungsenzymen. Sie werden direkt in den Darm abgegeben und spalten dort Eiweiße, Kohlenhydrate oder Nahrungsfette, damit diese vom Körper aufgenommen werden können [2]. Die zweite wichtige Aufgabe der Bauchspeicheldrüse übernehmen die neuroendokrinen Zellen. Sie bilden Hormone, die direkt ins Blut abgeben werden [2]. Zu diesen Hormonen zählen vor allem Insulin und Glukagon, die als Gegenspieler den Blutzuckerspiegel regulieren [2].
Neuroendokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind selten
Nur etwa 5 % aller Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind neuroendokrine Tumoren [3,4]. Wie bei allen NET unterscheidet man auch bei pNET funktionell aktive (hormonbildende) und funktionell inaktive Tumoren, die zwar Hormone bilden können, aber keine spezifische Symptomatik verursachen [5]:
- Funktionell aktive Tumoren: Funktionell aktive Tumoren werden nach dem jeweiligen Hormon benannt, das sie bilden. Etwa 50 bis 75 % dieser Tumoren bilden Insulin, man bezeichnet sie deshalb als Insulinome. Die zweithäufigsten pNET sind die Gastrin-bildenden Gastrinome. Weitaus seltenere pNET sind Glukagonome oder VIPome [2].
- Funktionell inaktive Tumoren: Zellen funktionell inaktiver Tumoren geben entweder keine Hormone ans Blut ab oder nur solche, die keine krankmachende Wirkung im Körper entfalten. Das heißt, sie verursachen keine spezifischen, hormonbedingten Beschwerden [2]. Die Beschwerden, die durch diese Tumoren verursacht werden, sind durch das Tumorwachstum bedingt. Hierzu gehören z. B. Völlegefühl oder Oberbauchschmerzen [2]. Liegen die Tumoren im Pankreaskopf, können sie die Ausführungsgänge von Bauchspeicheldrüse und Gallenblase verlegen oder abdrücken. Durch den Stau von Gallen- oder Pankreassaft kann es zu einer Entzündung dieser Organe kommen [2].
pNET wenn möglich operativ entfernen
Bei allen pNET wird die vollständige operative Entfernung des Tumors angestrebt [5]. Art und Ausmaß der Operation richtet sich nach der Größe und Lage des Tumors innerhalb der Bauchspeicheldrüse. Kleine Tumoren im Körper- oder Schwanzbereich des Pankreas können heute überwiegend gewebeschonend mit Schlüssellochtechniken entfernt werden. Bei größeren Tumoren, besonders im Kopfbereich des Pankreas, kann es aber auch erforderlich sein, die ganze Bauchspeicheldrüse sowie zusätzlich Teile des Dünndarms und Magens zu entfernen. Welche Operationsverfahren in Ihrem Fall in Frage kommen, wird der Arzt ausführlich mit Ihnen besprechen.
Therapien für fortgeschrittene pNET
Ist eine vollständige operative Entfernung nicht möglich oder hat der Tumor bereits in andere Organe gestreut, stehen verschiedene Behandlungen zur Verfügung, um das Wachstum des Tumors zu bremsen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern [6].
Die Behandlungsmöglichkeiten neuroendokriner Tumoren der Bauchspeicheldrüse umfassen z. B. Chemotherapie oder Medikamente, die die Hormonausschüttung verringern, sogenannte Somatostatin-Analoga [6].
Ein neuer Behandlungsansatz sind die sogenannten zielgerichteten Therapien, die direkt an den Krebszellen ansetzen und deren Wachstum, Teilung und Stoffwechsel hemmen.
Mehr zu Krankheitsbild, Diagnose und Therapie der verschiedenen neuroendokrinen Tumoren finden sie hier:
Quellen/Literatur:[1] http://www.internisten-im-netz.de/de_bauchspeicheldruese-aufbau_867.html (zuletzt besucht am 16.04.2013) [2] http://flexikon.doccheck.com/de/Bauchspeicheldr%C3%BCse (zuletzt besucht am 16.04.2013) [3] http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_ach/12219.html, (zuletzt besucht am 09.03.2012) [4] Glandula NeT, Heft 8-2006, S. 21; Beitrag von Prof. Dr. med. T. Meyer, Chirurgische Universitätsklinik Erlangen [5] http://www2.sum.edu.pl/wydawnictwa/wiadlek/1-3-2008/s043_Dadan_J.pdf (zuletzt besucht am 16.04.2013) [6] Handbuch: „Tumorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Eine Einführung für Betroffene, ihre Ärzte und Betreuer.“ 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-00-0215-82-2) http://www.pankreas-ca-info.eu/pdf/IV_Therapie_palliativ.pdf (zuletzt besucht am 16.04.2013) [7] http://www.net-shg.de/Prof_Scheruebl.pdf (zuletzt besucht am 16.04.2013)
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